Hat Der Chef Schweigepflicht?
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Arbeitgeber und Arbeitnehmer können die Verschwiegenheitspflicht innerhalb der allgemeinen gesetzlichen Grenzen durch vertragliche Vereinbarung erweitern. Mindestvoraussetzung für deren Zulässigkeit ist ein Geheimhaltungsinteresse des Arbeitgebers.
Wer hat keine Regelung zur Schweigepflicht?
Bevollmächtigten, die für medizinische Angelegenheiten vertretungsberechtigt sind, hat der Arzt keine Schweigepflicht, denn nur so kann der Betreuer die Interessen des Betroffenen wahrnehmen.
Haben Vorgesetzte Schweigepflicht?
3.1 Innerdienstliche Schweigepflicht Unzulässig sind alle Mitteilungen an Dienstgebervertreter, Vorgesetzte, Kolleginnen, Praktikanten, Schreibkräfte, Praxisanleiter, Supervisoren usw.
Wer ist zur Wahrung der Verschwiegenheit verpflichtet?
Zur Verschwiegenheit verpflichtet sind gem. § 203 StGB insbesondere die Angehörigen folgender Berufe: Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker und Angehörige anderer Heilberufe, deren Ausübung eine staatlich geregelte Ausbildung erfordert.
Hat die Personalabteilung eine Schweigepflicht?
Ein Personaler ist ein bisschen wie ein Arzt oder Anwalt, er hat quasi Schweigepflicht. Wenn es Kollegen “nur” darum geht, sich abzureagieren, und das Problem keine Konsequenzen für Dritte hat, dann darf das Problem einfach in der HR-Abteilung bleiben.
Geheimhaltungspflicht: Über was musst Du als Betriebsrat
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Welche Dinge darf ich trotz Schweigepflicht erzählen?
Trotz auferlegter Verschwiegenheit dürfen Sie natürlich über Ihren Job sprechen. Sofern nicht explizit anders geregelt, dürfen Sie über Ihre Tätigkeit, Aufgaben oder auch Ihr Gehalt erzählen. Entscheidend ist, dass Sie keine der oben genannten persönlichen Daten oder schützenswerten Informationen ausplaudern.
Wann gilt die Verschwiegenheitspflicht nicht?
Folgende Berufsgruppen dürfen keine vertraulichen Informationen ohne Zustimmung der Betroffenen an Dritte weitergeben: Berufspsychologen mit staatlich anerkannter wissenschaftlicher Abschlussprüfung. Anwälte, Notare und Verteidiger. Steuerberater und Wirtschaftsprüfer.
Hat der Chef eine Schweigepflicht?
Arbeitgeber und Arbeitnehmer können die Verschwiegenheitspflicht innerhalb der allgemeinen gesetzlichen Grenzen durch vertragliche Vereinbarung erweitern. Mindestvoraussetzung für deren Zulässigkeit ist ein Geheimhaltungsinteresse des Arbeitgebers.
Sind Gespräche mit dem Chef vertraulich?
Grundsätzlich sind (Personal-)Gespräche zwischen Mitarbeitenden und Arbeitgeber bzw. Vorgesetzten eine vertrauliche Sache.
Was darf mein Chef über mich erzählen?
Sie müssen über persönliche Krankheitsinformationen Stillschweigen wahren, es sei denn, ein erhöhtes betriebliches Interesse besteht. Laut EU-Datenschutz-Grundverordnung und dem Bundesdatenschutzgesetz dürfen personenbezogene Daten von Beschäftigten nur für Entscheidungen im Beschäftigungsverhältnis genutzt werden.
Was ist die betriebliche Geheimhaltungspflicht?
Arbeitnehmer sind verpflichtet, während der Dauer des Arbeitsverhältnisses über bestimmte Betriebs- und Unternehmensinterna Stillschweigen zu bewahren. Voraussetzung dafür ist, dass der Arbeitgeber an der Geheimhaltung ein berechtigtes wirtschaftliches Interesse hat.
Wann darf man gegen die Schweigepflicht verstoßen?
Der Arzt darf seine Schweigepflicht gegenüber der Polizei nur dann brechen, wenn er im Rahmen der Behandlung mitbekommt, dass sein Patient ein schweres Verbrechen plant und dadurch die Gesundheit anderer gefährdet wird. Das Strafgesetzbuch (§ 34 StGB) geht hier von einem „rechtfertigenden Notstand“ aus.
Was ist ein Verstoß gegen die vertraulichkeitspflicht?
Wer unbefugt ein fremdes, zum persönlichen Lebensbereich gehörendes Geheimnis oder ein Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis, offenbart, das ihm in besonderer Funktion anvertraut worden oder sonst bekanntgeworden ist, wird gemäß § 203 StGB mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
Welche Daten dürfen Führungskräfte sehen?
Vorgesetzte und Geschäftsführung Vorgesetzte dürfen nur dann auf Personaldaten (oder die Personalakte) zugreifen, wenn sie sie für Entscheidungen oder im Rahmen ihrer Führungsarbeit benötigen, etwa für die Vorbereitung und Durchführung eines Personalgesprächs oder für die Planung von Neueinstellungen.
Sind Gehälter vertraulich?
Ist das Gehalt vertraulich oder ein Betriebsgeheimnis? Nein. Innerhalb des Betriebs ist das Gehalt kein Geschäftsgeheimnis. Gegenüber Personen, die nicht dem eigenen Betrieb angehören, kann das Gehalt aber ein Geschäftsgeheimnis darstellen.
Was zählt zu Betriebsgeheimnissen?
Betriebsgeheimnisse beziehen sich auf den technischen Betriebsablauf, insbesondere Herstellung und Herstellungsverfahren. Zu den Betriebsgeheimnissen zählen z. B. Konstruktionszeichnungen, neue Produktionsverfahren, Unterlagen über Mängel bei hergestellten Produkten, Diensterfindungen, eine bestimmte Rezeptur usw.
Was darf man über den Arbeitgeber sagen?
„Im privaten geschützten Vertrauenskreis darf ich so schlecht, wie ich möchte, über meinen Arbeitgeber sprechen,“ erklärt Mareike Curtze, Fachanwältin für Arbeitsrecht, „solange Sie davon ausgehen können, dass der Gesprächspartner nicht den Arbeitgeber informiert, müssen Sie in der Regel nichts befürchten.
Hat die Personalabteilung Schweigepflicht?
„Anders als Ärzte oder Rechtsanwälte haben Personaler zwar keine gesetzlich verordnete generelle Schweigepflicht“, sagt Inés Calle Lambach, Fachanwältin für Arbeitsrecht bei der Kanzlei ICL in Hamburg.
Wem darf ich von meiner Kündigung erzählen?
Gegenüber Kolleginnen und Kollegen wird man die Kündigung aber in jedem Fall bedenkenlos kommunizieren dürfen. «Da würde mir tatsächlich kein Grund einfallen, warum der Arbeitgeber das verbieten können sollte, auch wenn es für ihn unangenehm ist», sagt Schipp.
Welche Geheimhaltungspflichten hat ein Arbeitnehmer?
Der Arbeitnehmer darf Geheimnisse der Arbeitgeberin und aller mit der Arbeitgeberin verbundenen Gesellschaften (namentlich der Muttergesellschaft X, der Tochtergesellschaft Y, der Schwestergesellschaft Z), von denen er im Dienst der Arbeitgeberin Kenntnis erlangt, weder Dritten mitteilen noch selber verwerten.
Wie weit reicht die Schweigepflicht?
Die ärztliche Schweigepflicht reicht bis über den Tod des Patienten hinaus. Ärzte können jedoch von ihrer Schweigepflicht befreit werden und unterliegen unter besonderen Umständen sogar der Offenbarungspflicht.
Sind Arbeitsverträge vertraulich?
Ein Arbeitsvertrag ist, sofern darin selbst keine Betriebsgeheimnisse enthalten sind, kein Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis. Sie können Ihren Vertrag also ohne Bedenken von Arbeitsrechtsexpert:innen prüfen lassen. Beim Teilen eines Arbeitsvertrages auf Social Media sollten Sie allerdings vorsichtig sein.
Wann gilt die Schweigepflicht nicht?
Ausnahmen von der ärztlichen Schweigepflicht können sich er- geben, wenn eine Einwilligung des Patienten vorliegt (2.4.1.), wenn gesetzliche Vorschriften dem Arzt eine Offenbarungs- pflicht auferlegen (2.4.2.) oder eine Offenbarungsbefugnis ein- räumen (2.4.3.).
Kann mein Arbeitgeber sehen, warum ich krank bin?
Die Entbindung von der Schweigepflicht nach § 3 Entgeltfortzahlungsgesetz betrifft nicht die Weitergabe der ärztlichen Diagnose. Wird ein Arbeitnehmer krank, sind Art, Ursache und Umfang seiner Erkrankung grundsätzlich seine Privatsache. Sie muss dem Arbeitgeber weder vom Beschäftigten noch vom Arzt mitgeteilt werden.
Was fällt unter die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers?
Arbeitgeber schützen ihre Mitarbeiter vor Diskriminierung, Einschüchterung, Beleidigung und Mobbing – sei es durch Führungskräfte, Kollegen oder Geschäftspartner. Sie sorgen dafür, auf zwischenmenschliche Konflikte angemessen reagiert wird. Bei der Beurteilung von Mitarbeiter sind sie fair und ehrlich.
Haben Führungskräfte Schweigepflicht?
Die Verschwiegenheitspflicht obliegt dem Geschäftsführer über das Ende des Geschäftsführeramtes bzw. Geschäftsführervertrages hinaus. Die Pflicht gilt mithin auch ohne besondere Vereinbarung nachvertraglich.
Wen darf ich zum Personalgespräch mitnehmen?
Bei den meisten Arbeitgebern ist es üblich, dass ein Arbeitnehmer zu jeder Art von Personalgespräch ein Betriebsratsmitglied mitbringen darf, unabhängig davon, worum es in dem Personalgespräch genau gehen soll.
Was ist ein 4-Augen-Gespräch?
Bedeutungen: [1] Gespräch, an dem nur zwei Personen beteiligt sind.
Welche Ausnahmen gibt es bei der Schweigepflicht?
Eine Ausnahme von der Schweigepflicht besteht also nur dann, wenn der Patient den Arzt von dieser entbindet oder die Schweigepflicht aufgrund besonderer Umstände aufgehoben ist, z.B. wenn der Patient einen gesetzlichen Betreuer hat und dieser im Rahmen der medizinischen Behandlung des Patienten dessen Interessen.
Wann ist man von der Schweigepflicht befreit?
Der Arzt darf seine Schweigepflicht gegenüber der Polizei nur dann brechen, wenn er im Rahmen der Behandlung mitbekommt, dass sein Patient ein schweres Verbrechen plant und dadurch die Gesundheit anderer gefährdet wird. Das Strafgesetzbuch (§ 34 StGB) geht hier von einem „rechtfertigenden Notstand“ aus.
Welche Ausnahmen gibt es von der Schweigepflicht eines Anwalts?
Gem. § 2 Abs. 3 BORA ist ein Rechtsanwalt nicht zur Verschwiegenheit verpflichtet, soweit die Berufsordnung oder andere Rechtsvorschriften Ausnahmen zulassen oder die Durchsetzung oder Abwehr von Ansprüchen aus dem Mandatsverhältnis oder die Verteidigung des Rechtsanwalts in eigener Sache die Offenbarung erfordern.
Hat das Strafgesetzbuch eine Regelung zur Schweigepflicht?
Verpflichtung zur Verschwiegenheit Diese Verpflichtung ist in § 203 StGB verankert. Sie dürfen keine Informationen, die ihnen im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit anvertraut wurden, an Dritte weitergeben, es sei denn, es liegt eine ausdrückliche Einwilligung des Mandanten vor oder es besteht eine gesetzliche Ausnahme.