Wann Berufung Und Wann Revision?
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Die Unterstellung, das erstinstanzliche Gericht sei von einem falschen Sachverhalt ausgegangen, kann in der Revision nicht geltend gemacht werden. Während Berufung nur gegen Urteile des Amtsgerichts eingelegt werden kann, kann Revision gegen alle Urteile eingelegt werden.
Wann geht man in Revision?
Revision ist ein Rechtsmittel bei dem ein gerichtliches Urteil durch auf Rechtsfehler hin überprüft werden kann, um ein Fehlurteil oder eine unangemessene Strafe anzufechten. Den Antrag auf Revision kann ein Strafverteidiger oder der Angeklagte selbst innerhalb 1 Woche nach Urteilsverkündung stellen.
Wann geht man in Berufung?
In jedem Fall muss die Berufung von einer Rechtsanwältin oder einem Rechtsanwalt eingelegt werden. Dabei sind Fristen zu beachten: Die Berufung muss innerhalb eines Monats, nachdem das Urteil zugestellt wurde, eingelegt werden und innerhalb von zwei Monaten nach der Zustellung des Urteils begründet werden.
Wann Berufung, wann Sprungrevision?
Wird die Möglichkeit genutzt, ein solches Urteil direkt mit der Revision anzugreifen, spricht man von einer Sprungrevision. Auf welches Rechtsmittel die Wahl fällt, hängt davon ab, welches Ziel man verfolgt. Hält man eine zweite Tatsacheninstanz für zielführend, ist die Berufung das geeignete Rechtsmittel.
Was ist eine Revision einfach erklärt?
Eine Revision macht man, wenn man die rechtliche Beurteilung eines Urteils durch ein höheres Gericht überprüfen lassen möchte. Dies findet in der Regel statt, wenn man die Überzeugung hat, dass das vorherige Urteil auf einer Rechtsverletzung beruht.
Berufung & Revision - einfach erklärt!
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Was ist eine Berufung einfach erklärt?
Die Berufung, auch Appellation, ist ein Rechtsmittel gegen ein Urteil der ersten Instanz. Sie steht in der Regel zwischen dem erstinstanzlichen Urteil und einer möglichen Revision, kann aber auch unter bestimmten Voraussetzungen je nach Prozessordnung übersprungen werden.
Wann ist eine Revision notwendig?
Revisionsgründe. Die Revision ist begründet, wenn eine von Amts wegen zu prüfende Verfahrensvoraussetzung fehlt oder wenn das Urteil gem. § 337 StPO auf einer Verletzung des Gesetzes beruht. Dabei wird zwischen der Verletzung von Verfahrensrecht und der Verletzung von materiellem Recht unterschieden.
Warum keine Berufung Landgericht?
Gegen Urteile der Strafkammern – also des Landgerichts – oder sogar eines Oberlandesgerichts ist deshalb keine Berufung möglich. Außerdem sind nur Urteile auf diese Weise überprüfbar. Deshalb kann etwa gegen einen Strafbefehl keine Berufung eingelegt werden, sondern nur ein Einspruch.
Wann lohnt sich eine Revision?
Nach § 335 StPO kann auch eine Revision im Strafrecht gegen das erstinstanzliche Urteil des Amtsgerichts eingelegt werden. Das lohnt sich dann, wenn eine erneute Tatsachenverhandlung als nicht zielführend betrachtet wird, weil die Tatsachen nicht bestritten werden.
Wie hoch ist die Beschwer für eine Berufung?
Gemäß § 511 Abs. 2 Nr. 1 ZPO ist eine Berufung nur bei Erreichen eines bestimmten Beschwerdewertes zulässig, nämlich nur, wenn der Wert des Beschwerdegegenstandes, die sog. Beschwer, von 600,00 EUR übersteigt (zur Zulassungsberufung nachfolgend).
Wann ist es sinnvoll, Berufung einzulegen?
Nach einer Verurteilung Berufung einzulegen ist für den Angeklagten immer dann sinnvoll, wenn die Möglichkeit besteht, dass das Urteil bei dem Verfahren vor dem Landgericht milder ausfallen könnte. Sofern die Berufung durch den Angeklagten eingelegt wird, gilt das Verschlechterungsverbot.
Wie hoch ist die Erfolgsquote im Berufungsverfahren?
So betrug die Erfolgsquote der Nichtzulassungsbeschwerden beim Bundesgerichtshof im Jahr 2022 nur 5,58 % und auch bei den zugelassenen Revisionen betrug die Erfolgsquote nur 63,64 %.
Wo ist der Unterschied zwischen Berufung und Revision?
Liegen Fehler in der Tatsachenfeststellung oder der Beweisaufnahme vor, ist die Berufung das Mittel der Wahl. Liegen hingegen rechtliche Fehler vor, etwa bei der Auslegung von Gesetzen oder bei Verfahrensvorschriften, bietet sich die Revision an.
Wann ist eine Berufung sinnvoll?
Sinnvoll ist eine Berufung, wenn es wahrscheinlich erscheint, dass das Gericht erster Instanz rechtliche Fragen unzutreffend bewertet oder gar rechtliche Fehler gemacht hat. Viele Rechtsfragen sind unter Juristen umstritten. Sie können daher von einem anderen Gericht womöglich ganz anders beurteilt werden.
Was passiert, wenn eine Klage abgewiesen wird?
Sind Sie Beklagter, und steht in dem Urteil „Die Klage wird abgewiesen“, so haben Sie den Rechtsstreit gewonnen. Sie müssen dann keine Zahlungen an die Klägerseite leisten. Das ist der Optimalfall.
Wann ist eine Sprungrevision sinnvoll?
Die Sprungrevision ist dann sinnvoll, wenn der Sachverhalt unstreitig ist und es nur um die – möglichst zügige – Klärung von grundsätzlichen Rechtsfragen geht.
Wann liegt ein Verfahrensfehler vor?
Ein Verfahrensfehler liegt vor, wenn eine gesetzlich vorgeschriebene Verfahrenshandlung unterblieben ist oder fehlerhaft vorgenommen wurde oder wenn eine unzulässige Verfahrenshandlung vorgenommen wurde.
Wann ist eine Berufung begründet?
Die Berufung ist begründet, wenn eine erneute Überprüfung der Sach- und Rechtslage ergibt, dass das Urteil 1. Instanz abzuändern ist. Die Berufung ist dagegen unbegründet, wenn das Berufungsgericht zu demselben Ergebnis gelangt, wie das Gericht 1. Instanz.
Wann Revision?
Wie auch das Rechtsmittel der Berufung, muss die Revision innerhalb von einer Woche, gerechnet ab der Verkündung des Urteils eingelegt werden. Dies ergibt sich aus § 341 StPO. Die Einlegung der Revision kann grundsätzlich schriftlich oder zu Protokoll des Ausgangsgerichts geschehen.
Was ist mit Berufung gemeint?
1. Rechtsmittel gegen Urteile erster Instanz (ausgenommen Versäumnisurteile, gegen die Einspruch gegeben ist) zwecks erneuter Verhandlung des Rechtsstreites vor dem nächst höheren Gericht (§§ 511–541 ZPO). Grundsätzlich ist der gesamte von der Berufung betroffene Prozessstoff neu zu prüfen und zu beurteilen.
Wie oft kann man Revision einlegen?
Gelegentlich hört man die Frage: „Wie oft kann man Revision einlegen? “ Hier muss man leider sagen, dass die Revision nur ein einziges Mal zur Verfügung steht. Man kann die Revision also nicht noch einmal einlegen, auch dann nicht, wenn man eine andere Begründung mit neuen Argumenten verfasst.
Wann muss ich Revision machen?
die erste Hauptuntersuchung 4 Jahre nach der ersten Zulassung machen, und zwar innerhalb des Monats der Erstzulassung (siehe Punkt B der Zulassungsbescheinigung); danach alle zwei Jahre, innerhalb des Monats der vorhergegangenen Hauptuntersuchung (siehe Kontrollabschnitt).
Welche Arten der Revision gibt es?
Die drei Revisionsarten im Überblick Die ordentliche Revision. Die eingeschränkte Revision. Der Verzicht auf die Revision. .
Wann braucht man eine Revision?
Ebenso muss eine Gesellschaft eine ordentliche Revision durchführen, wenn: Aktionäre, die zusammen mindesten 10% des Aktienkapitals vertreten, dies verlangen.
Was ist mit Revision gemeint?
Revision wird i.d.R. gleichgesetzt mit Prüfung. Wird eine betriebswirtschaftliche Prüfung von unternehmensinternen (mit der Unternehmung durch Arbeitsvertrag verbundenen) Mitarbeitern durchgeführt, wird hierfür i.d.R. der Terminus interne Revision verwendet.
Wie stehen die Chancen bei Berufung?
Die Erfolgsaussichten der Berufung sind meist größer als diejenigen der Revision. Berufung kommt gegen sämtliche Urteile des Amtsgerichts einschließlich des Schöffengerichts in Betracht, wenn die Aussicht besteht, in einer neuen Tatsacheninstanz ein besseres Ergebnis zu erzielen.
Wann hat Berufung Aussicht auf Erfolg?
Eine Berufung hat Aussicht auf Erfolg, wenn sie zulässig und begründet ist. Die Berufung ist zulässig, wenn sie a) statthaft ist, b) bei der Einlegung und Begründung, Form und Frist gewahrt sind, c) eine Beschwer des Berufungsklägers vorliegt und d) die Beschwerdesumme erreicht wird.