Wann Sollte Man Hormone In Den Wechseljahren Nehmen?
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So betont es auch Christian Albring, Präsident des Bundesverbands der Frauenärztinnen und Frauenärzte: Wir wissen, dass Frauen, die in die Wechseljahre kommen, Osteoporose-gefährdet sind, viel häufiger Herzinfarkte, Schlaganfälle und Arteriosklerose bekommen, wenn sie keine Hormone nehmen.
Wann ist eine Hormonbehandlung sinnvoll?
Generell gilt: Eine Hormontherapie kann allen Frauen angeboten werden, die starke Wechseljahresbeschwerden haben und bei denen nichts gegen die Anwendung spricht. Ziel der Therapie ist nicht, den Hormonmangel zu beheben, sondern vielmehr eine wirksame Linderung schwerer Symptome und Beschwerden.
Ist es gut, in den Wechseljahren Hormone zu nehmen?
Hormonpräparate können Beschwerden, die durch den Hormonausfall in den Wech- seljahren bedingt sind, am wirkungsvollsten lindern. Durch Östrogene werden Schweiss- ausbrüche und Hitzewallungen deutlich gemindert oder ganz unterbunden.
Wann sollte man mit der Hormonersatztherapie beginnen?
Die Indikation (= medizinische Begründung) zur Hormonersatztherapie ist absolut gegeben bei einer vorzeitigen (<40 Jahre) oder frühen (<45 Jahre) Menopause und zur Behandlung des klimakterischen Syndroms bei einer verminderten Lebensqualität als Folge des Östrogenmangels.
Wie viel Prozent der Frauen nehmen Hormone in den Wechseljahren?
Ein Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse aus 2022 belegt, dass hierzulande nur noch etwa sechs Prozent der erwerbstätigen Frauen zwischen 45 und 65 Jahren Hormonpräparate gegen Beschwerden in den Wechseljahren einnehmen – im Jahr 2000 waren es noch 37 Prozent.
#3 Die große Angst vor der Hormonersatztherapie | Podcast
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Wie merkt man, dass man Östrogenmangel hat?
Östrogene sind an der Regulation verschiedener Organe und Systeme im menschlichen Körper beteiligt, so dass es bei zu niedrigen Werten zu Störungen und ungünstigen Gesundheitsfolgen kommen kann. Der reduzierte Östrogenspiegel führt z.B. häufig zu Zyklusstörungen, Hitzewallungen, Scheidentrockenheit und Osteoporose.
Was sind die Nachteile einer Hormontherapie?
Mit der Behandlung steigt aber auch die Gefahr von Herzerkrankungen, Thrombosen und Schlaganfällen. Am höchsten ist das Risiko für die Frauen, wenn die Einnahme in Tablettenform erfolgt. Hormone, die über ein Pflaster auf der Haut aufgenommen werden, sind weniger riskant.
Wie lange darf man Hormone in den Wechseljahren nehmen?
Eine Hormonersatztherapie über einen Zeitraum von bis zu 5 Jahre gilt als risikoarm.
Welche Alternativen zu Hormonen gibt es in den Wechseljahren?
Frauen, die unter den typischen Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen und Spannen in der Brust leiden, werden daher Präparate mit Mönchspfeffer oder Yamswurzel empfohlen. Auch die pflanzlichen Östrogene, vor allem die aus Soja, Rotklee und Traubensilberkerze, sind in der Apotheke erhältlich.
Wie kann ich die Gewichtszunahme in den Wechseljahren stoppen?
Neben einer ausgewogenen und gesunden Ernährung sollten Sie auch in und nach den Wechseljahren möglichst viel in Bewegung bleiben. Regelmäßige und moderate körperliche Aktivität (mindestens 30 Minuten über den Tag verteilt, dreimal pro Woche) können dabei helfen, die Gewichtszunahme in den Wechseljahren zu stoppen.
Wie verändert sich der Körper bei einer Hormontherapie?
Seltenere Nebenwirkungen sind Hitzewallungen, Brustschmerzen aufgrund von wachsenden Brustdrüsen, Blutarmut, Gewichtszunahme und Muskelabbau. Auch ein erhöhtes Risiko für „Knochenschwund“ (Osteoporose) kann eine Folge des veränderten Hormonspiegels sein.
Wie merkt man, dass Wechseljahre vorbei sind?
Zwölf Monate nach der letzten Regelblutung beginnt die Postmenopause. In dieser Phase kommt der Hormonhaushalt im weiblichen Körper langsam wieder zur Ruhe, da er sich auf einem neuen Niveau einpendelt. Meist bessern sich damit auch die typischen Beschwerden wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche.
Wer sollte keine Hormonersatztherapie machen?
Frauen mit bestimmten Erkrankungen, wie z. B. Brustkrebspatientinnen, sollten in der Regel keine HRT anwenden. Außerdem müssen Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes und Übergewicht bei der Wahl der richtigen Therapieform berücksichtigt werden.
Wann sollte man Progesteron in den Wechseljahren nehmen?
Bei Behandlung in der Menopause: Die Progesteron-Gabe von 200 mg sollte als Einzeldosis vor dem Schlafengehen, mindestens 12 bis 14 Tage pro Monat, d. h. in den letzten zwei Wochen des jeweiligen Behandlungszyklus erfolgen. In der folgenden Woche ohne Hormonersatz- therapie können Entzugsblutungen auftreten.
Welche Nachteile haben bioidentische Hormone?
Ein Vorteil des bioidentischen Progesterons ist, dass es frau besser schlafen lässt und gegen Wassereinlagerungen hilft. Nachteil ist, dass es nicht ausreichend durch die Haut hin- durchgeht und deswegen geschluckt oder vaginal gegeben werden muss. Immer wieder ist von einem erhöhten Brustkrebs- risiko die Rede.
Welche Phase der Wechseljahre ist die schlimmste?
Wann sind die Wechseljahre am schlimmsten? Viele Frauen finden die Zeit der Perimenopause am unangenehmsten – also den letzten Abschnitt, bevor die Periode endgültig ausbleibt. Wann dieser stattfindet, ist unterschiedlich. Das Durchschnittsalter liegt laut dem Berufsverband der Frauenärzte bei 47,5 Jahren.
In welchem Stadium der Wechseljahre bin ich?
Zeitlich werden die Wechseljahre als die Zeit vor und nach der letzten Monatsblutung definiert. Ab etwa Mitte 40 beginnt bei der Frau die Phase der Wechseljahre. Die letzte Regelblutung tritt bei den meisten Frauen in den Jahren zwischen 49 und 55 ein.
Kann man Wechseljahrehormone einfach absetzen?
Zum Beenden der Behandlung mit Hormonen gegen Wechseljahresbeschwerden ist eine langsame Reduzierung nicht nötig, die Behandlung kann einfach abgesetzt werden. Bei Beendigung der Behandlung werden Sie schnell feststellen, ob die Beschwerden wieder auftreten; dann können Sie die Therapie wieder beginnen, wenn gewünscht.
Was macht Östrogen mit der Psyche?
Stimmungsregulation: Östrogen wirkt auf Neurotransmittersysteme wie Serotonin und Dopamin, die entscheidend für die Regulierung von Stimmung und Emotionen sind. Ein Mangel an Östrogen (z.B. in der Menopause) kann mit Depressionen und Angstzuständen assoziiert sein.
Kann Östrogen bei der Gewichtsabnahme helfen?
Der Appetit wird ebenfalls von den Geschlechtshormonen Progesteron und Östrogen gesteuert. Östrogen dämpft den Appetit und sorgt somit dafür, dass frau weniger isst. Der sinkende Östrogenspiegel bewirkt das genaue Gegenteil.
Warum wird mein Bauch in den Wechseljahren immer dicker?
In den Wechseljahren entwickelt sich durch die Abnahme der weiblichen Sexualhormone (Östrogene) ein relativer Überschuss an männlichem Sexualhormon (Testosteron). Die Folge: Bei Frauen wachsen die Fettpolster nun ebenfalls hauptsächlich am Bauch.
Was spricht für eine Hormonersatztherapie?
In über 70 % der Fälle kommt es durch eine Hormonersatztherapie zu einer raschen und wirkungsvollen Linderung sämtlicher Wechseljahresbeschwerden, die auf den Hormonmangel zurückzuführen sind. Es kommt zu einem Anti-Aging-Effekt durch Verdrängung der (sichtbaren) Alterungserscheinungen der Haut.
Wie alt muss man für Hormontherapie sein?
Hormontherapien sind laut Richtlinien erst ab 16 Jahren möglich.
Wie hoch sind die Erfolgschancen einer Hormonbehandlung?
Die Erfolgschancen pro Behandlungszyklus können je nach Alter der Frauen und dem Ausmaß der zugrundeliegenden Hormonstörung stark variieren und liegen im Durchschnitt zwischen 10 und 20 Prozent. Deshalb ist in den meisten Fällen eine Behandlung über mehrere Monate (Zyklen) sinnvoll.
Was hilft bei Wechseljahren ohne Hormone?
Zu den bekanntesten und gängigsten nicht-hormonalen Behandlungsmöglichkeiten von klimakterischen Beschwerden gehören Bewegung/ Sport. gesunde, ausgewogener Ernährung. Reduktion von Kaffee, Alkohol, Nikotin und scharfen Gewürzen. .
Was passiert, wenn man die Hormonersatztherapie absetzt?
Was passiert, wenn man die Hormone absetzt? Nach Absetzen der Hormonersatztherapie ist es möglich, dass die Beschwerden erneut auftreten. Dann ist es sinnvoll zu überlegen, ob die Therapie weitergeführt werden soll. Bei anderen Frauen sind die typischen Wechseljahrbeschwerden nach der Hormontherapie verschwunden.