Was Ist Unter Kindeswohlgefährdung Zu Verstehen?
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Körperliche und seelische Kindeswohlgefährdung kann schwerwiegende Folgen für die Entwicklung von Kindern haben. Als Kindeswohlgefährdung ist grundsätzlich alles zu verstehen, was der seelischen und körperlichen Gesundheit eines Kinder oder eines Jugendlichen schadet oder diese bedroht.
Was gehört alles zu einer Kindeswohlgefährdung?
Eine Kindeswohlgefährdung im Sinne der Kindesmisshandlung umfasst körperliche Misshandlungen (Schläge, Tritte etc.), sexuelle Misshandlungen (sexuelle Handlungen am Kind oder vom Kind gefordert etc.) und/oder emotionale Misshandlungen (Herabsetzung, Entwertung, Beschimpfung etc.) (vgl.
Ist Überbehütung Kindeswohlgefährdung?
Kindeswohlgefährdung entsteht durch Misshandlung, Missbrauch oder Vernachlässigung, aber auch durch Überbehütung.
Was sind gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung?
in Form eines stark verwirrten Erscheinungsbildes; - Drogen-, Alkohol- und Medikamentenmissbrauch bzw. -sucht. - verschmutzte, vermüllte Wohnung mit/ ohne Spuren äußerer Gewaltanwendung; - Nichtbeseitigung von erheblichen Gefahren im Haushalt (z.B. defekte Stromkabel); - fehlender Schlafplatz bzw. Spielzeug für Kinder.
Was ist der Tatbestand der Kindeswohlgefährdung?
Eine Kindeswohlgefährdung ist dann gegeben, wenn eine gegenwärtige, in einem solchen Maß vorhandene Gefahr festgestellt wird, dass bei der weiteren Entwicklung der Dinge eine erhebliche Schädigung des geistigen oder leiblichen Wohls des Kindes mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist.
KINDESWOHLGEFÄHRDUNG einfach erklärt - Gefährdung
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Welche Beweise gibt es für Kindeswohlgefährdung?
Am auffälligsten sind dabei körperliche Merkmale: Spuren von Gewalt, etwa: immer wieder blaue Flecke, Narben oder sogar Knochenbrüche. Mangelnde Hygiene, verschmutzte oder nicht witterungsgemäße Kleidung. Häufige Müdigkeit, Schlaf- oder Essstörungen, Stottern, Konzentrationsschwäche, Entwicklungsverzögerungen. .
Sind Depressionen Kindeswohlgefährdung?
Depressionen sind zwar in der Regel medikamentös und psychotherapeutisch gut behandelbar und bedeuten dann nicht unbedingt eine Kin- deswohlgefährdung.
Welche Beispiele gibt es für Kindeswohlgefährdung?
Klassische Kriterien bei der Bewertung des Kindeswohls sind u. a.: Kontinuität. Förderung. Bindung des Kindes. Erziehungsfähigkeit der Eltern. Kindeswille. .
Was ist eine überfürsorgliche Mutter?
Als Helikopter-Eltern werden «überfürsorgliche und überängstliche Eltern» bezeichnet, die ihrem Kind kaum von der Seite weichen und sein Leben bis ins letzte Detail kontrollieren und bestimmen wollen. Wie ein Beobachtungs-Helikopter kreisen sie immer über ihrem Kind und lassen es nicht aus den Augen.
Was sind Delfin-Eltern?
Delfin-Eltern – tierische wie menschliche – behandeln ihre Jungen liebevoll und fürsorglich. Sie zwingen ihren Nachwuchs zu nichts, sondern bieten Schutz und Freiraum. Dabei gelten sie zwar als Autoritätspersonen und legen Regeln fest, sie diskutieren sie aber mit ihren Kindern und gehen auf deren Bedürfnisse ein.
Wann redet man von Kindeswohlgefährdung?
Kommen die Eltern ihrer Verantwortung nicht nach und gefährden dadurch das körperliche, seelische oder geistige Wohl ihrer Kinder, spricht man von Kindeswohlgefährdung. Gefährdungen des Kindeswohls äußern sich in Vernachlässigungen, in sexualisierter Gewalt und körperlichen oder psychischen Misshandlungen.
Welche Symptome deuten auf Vernachlässigung bei Kindern hin?
Auf Vernachlässigung bei Kindern deuten Untergewicht, vermindertes Wachstum, Rückstände in der körperlichen Entwicklung, hohe Infektanfälligkeit, unversorgte Krankheiten und unzureichende Körperhygiene sicherlich am ehesten hin.
Was zählt zu den Risikofaktoren für eine Kindeswohlgefährdung?
Risikofaktoren 1) Eigene Entwicklungsgeschichte der Eltern/Sorgeverantwortlichen. 2) Persönlichkeitsmerkmale und Dispositionen der Eltern/Sorgeverantwortlichen. 3) Psychische Gesundheit und Intelligenz der Eltern/Sorgeverantwortlichen. 4) Merkmale der familiären Lebenswelt. 5) Merkmale des Kindes. .
Was zählt alles als Kindeswohlgefährdung?
Tritte, Stöße, Stiche, das Schlagen mit Gegenständen, Vergiftungen, Einklemmen oder das Schütteln insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern . Zu den psychischen Erscheinungsformen werden Verhaltensmuster und Vorfälle gezählt, die Kindern das Gefühl vermitteln, sie seien wertlos, ungewollt, nicht liebenswert.
Welche Anzeichen von Kindeswohlgefährdung gibt es?
Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn das körperliche, geistige oder seelische Wohl eines Kindes durch das Verhalten oder Unterlassen der Erziehungsberechtigten oder anderer Personen gefährdet ist. physische Vernachlässigung. emotionale Vernachlässigung. körperliche Gewalt. psychische Gewalt. sexueller Missbrauch. .
Was ist eine latente Kindeswohlgefährdung?
Von latenter Kindeswohlgefährdung wird gesprochen, wenn die Frage nach der gegenwärtig tatsächlich bestehenden Gefahr nicht eindeutig beantwortet werden kann, aber der Verdacht auf eine Kindeswohlge- fährdung besteht bzw. eine Kindeswohlgefährdung nicht ausgeschlossen werden kann.
Was tut das Jugendamt bei Kindeswohlgefährdung?
Ihre Aufgabe ist es, Kinder vor Gefahren für ihr Wohl zu schützen. Dazu prüft das Jugendamt eingehende Gefährdungsmeldungen, kann Kinder oder Jugendliche vorübergehend in Obhut nehmen und wirkt bei familiengerichtlichen Verfahren mit.
Welche drei Kriterien müssen nach ständiger Rechtsprechung erfüllt sein, um eine Kindeswohlgefährdung im Sinne des 1666 BGB anzunehmen?
In der Rechtsprechung werden folgende Kriterien für die objektive Betrachtung des Kindeswohls herangezogen: Kontinuität. Förderung. Bindung des Kindes. Erziehungsfähigkeit der Eltern. Kindeswille. .
Was ist das Vier-Augen-Prinzip im Kinderschutz?
Seit 16. November gilt vor dem Hintergrund des Attendorner Falls die Anordnung, dass jeder Hinweis auf eine Kindeswohlgefährdung dem Vier-Augen-Prinzip unterliegt. Das bedeutet, dass die für einen Fall zuständige Fachkraft die Gefährdungseinschätzung und Inaugenscheinnahme mit einer zweiten Fachkraft durchführen muss.
Was ist die häufigste Form von Kindeswohlgefährdung?
In den meisten Fällen von Kindeswohlgefährdung gab es Anzeichen von Vernachlässigung (58 Prozent). Bei 36 Prozent ging es um psychische Misshandlungen. In 27 Prozent der Fälle wurden Indizien für körperliche Misshandlungen und in sechs Prozent für sexuelle Gewalt gefunden.
Kann man wegen Depressionen das Sorgerecht verlieren?
sieht die Rechtsprechung das Kindeswohl ebenso gefährdet. - bei Suchterrkankungen oder psychischen Erkrankungen: Auch bei einem unverschuldeten Verhalten der Eltern wie einer Suchtkrankheit oder psychischen Erkrankungen, welche Auswirkungen auf das Umfeld haben, kann das Sorgerecht entzogen werden.
Ist Borderline Kindeswohlgefährdung?
Kinder von Müttern mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung haben ein deutlich erhöhtes Risiko, Gewalt und Vernachlässigung zu erleben. Viele der betroffenen Familien stehen deshalb im Kontakt mit dem Jugendhilfesystem.
Wann fängt Kindeswohlgefährdung an?
Eine Kindeswohlgefährdung ist im Gesetz folgendermaßen definiert: (Wenn) Kinder oder Jugendliche misshandelt, gequält, vernachlässigt oder sexuell missbraucht werden () oder ihr Wohl in anderer Weise erheblich gefährdet ist. Das Wohl eines Kindes kann also auf verschiedenen Ebenen gefährdet sein.
Welche Beispiele gibt es für emotionale Vernachlässigung?
Die emotionale Vernachlässigung kann in weitere Arten eingeteilt werden: die sozial-emotionale Vernachlässigung: belastende Bindung, Miterleben von häuslicher Gewalt, Instrumentalisierung im Elternkonflikt, Parentifizierung, die kognitive Vernachlässigung und. die mangelnde Aufsicht und Steuerung. .
Wann sollte man das Jugendamt einschalten?
Jede Person ist berechtigt, eine Kindeswohlgefährdung der Kinder- und Jugendhilfe zu melden, z. B. Nachbarn, Bekannte, Verwandte der Familie etc. Wenn Sie weder "einfach wegschauen" noch gleich zur Polizei gehen wollen, ist eine Meldung bei der Kinder- und Jugendhilfe eine gute Möglichkeit, eine Abklärung einzuleiten.
Was bedeutet toxische Mutter?
Als toxisch definiert Felber Familienbeziehungen, in denen Eltern ihren Kindern körperliches oder seelisches Leid zufügen und sie für ihre eigenen Zwecke instrumentalisieren.
Was versteht man unter Rasenmäher-Eltern?
Der Begriff Helikopter-Eltern, die überbehütend um ihre Kinder kreisen, ist weit verbreitet. Eine noch invasivere Erziehungsmethode ist die der Rasenmäher-Eltern. Sie räumen Hindernisse für ihr Kind aus dem Weg, damit es leichter ans Ziel kommt.
Was macht eine starke Mutter aus?
Diese Dinge kann eine gute Mutter für ihr Kind tun: Begleite es liebevoll in seinen kleinen und grossen Emotionen, so kann es einen guten Umgang mit seinen Gefühlen lernen. Zeige ihm, dass es bedingungslos geliebt wird (immer, egal, was passiert ist) Gebe ihm das Gefühl ok zu sein, so wie es ist.
Was geht unter Kindeswohlgefährdung?
Es kann sich um Kindeswohlgefährdung handeln, wenn das körperliche, psychische, seelische oder soziale Wohl des Kindes beeinträchtigt wird. Diese Möglichkeit muss sich noch nicht verwirklicht haben. Die Ursachen der Kindeswohl- gefährdung sind unerheblich.
Welche Beispiele gibt es für passive Vernachlässigung?
Beispiele für passive Vernachlässigung sind das Alleinlassen des Kindes über einen unangemessen langen Zeitraum, Vergessen von notwendigen Vorsorgeleistungen, unzureichende Pflege, Mangelernährung usw.
Welche Gründe gibt es, um das Jugendamt einzuschalten?
Wann besteht eine Mitteilungspflicht? ein begründeter Verdacht vorliegt, dass ein konkretes Kind misshandelt, sexuell missbraucht, vernachlässigt wird oder wurde oder sonst erheblich gefährdet ist, die Gefährdung nicht durch eigenes fachliches Tätigwerden abgewendet werden kann und. .
Wann ist das Kindeswohl erfüllt?
Gesichertes Kindeswohl Werden die kindlichen Grundbedürfnisse ausreichend befriedigt, so können wir in der Regel davon ausgehen, dass das Kindeswohl gesichert ist. Die Voraussetzungen für ein Heranwachsen junger Menschen zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten sind dann gegeben.