Was Passiert Nach Einer Anzeige Wegen Nötigung?
sternezahl: 4.4/5 (52 sternebewertungen)
Erstattet jemand Strafanzeige wegen Nötigung, so muss die Polizei, dem Verdacht nachgehen und ein Ermittlungsverfahren einleiten. Sie prüfen den Sachverhalt und sammeln Beweise. Liegt nach Abschluss der Ermittlungen ein hinreichender Tatverdacht vor, wird die Staatsanwalt Anklage erheben.
Was passiert, wenn man wegen Nötigung angezeigt wird?
Eine Verurteilung wegen Nötigung führt in der Regel zu einer Geldstrafe, die in Tagessätzen berechnet wird und sich nach dem Nettomonatsgehalt richtet. Das bedeutet, man ist hier oft im vierstelligen Bereich. Zusätzlich kann ein Fahrverbot von einem oder mehreren Monaten angeordnet werden.
Wie hoch ist die Strafe bei Nötigung?
Strafgesetzbuch (StGB) § 240 Nötigung (1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Was passiert, wenn es nach einer Nötigung Aussage gegen Aussage steht?
Was passiert bei Aussage gegen Aussage nach einer Nötigung? Kommt es nach einer Nötigung zu einer Anzeige und es steht Aussage gegen Aussage, kann es trotzdem zu einem Schuldspruch kommen. Ob eine Straftat vorliegt, entscheidet nach ausführlicher Abwägung ein Gericht.
Was tun bei Anzeige wegen Nötigung?
Wenn Sie genötigt wurden, dokumentieren Sie den Vorfall ausführlich und umfassend. Wägen Sie sorgfältig ab, ob Sie Anzeige erstatten möchten. Dies können Sie bei einer Polizeidienststelle tun. Wenn Sie wegen Nötigung angezeigt wurden, sollten Sie sich durch einen Rechtsanwalt unterstützen lassen.
Strafanzeige wegen Nötigung - Was tun?
22 verwandte Fragen gefunden
Ist Einschüchterung strafbar?
Bei der Einschüchterung, welche unter gewissen Umständen auch als Warnung gewertet werden kann, handelt es sich nicht um eine strafbare Handlung. Dem Opfer werden negative Konsequenzen aus dem Verhalten des Opfers heraus aufgezeigt, auf die der Drohende entweder keinen oder nur ganz bedingten Einfluss hat.
Was fällt alles unter Nötigung?
Eine Nötigung begeht, wer einen anderen Menschen rechtswidrig mit einem Nötigungsmittel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt. Nötigen ist also das Erzwingen eines bestimmten Verhaltens. Nötigungsmittel sind dabei die Anwendung von Gewalt oder eine Drohung mit einem empfindlichen Übel.
Wie wird Nötigung verfolgt?
Eine Nötigung wird als Offizialdelikt von Amts wegen verfolgt. Im Strafrecht ist die Nötigung als offener Tatbestand ausgestaltet, was bedeutet, dass eine Rechtswidrigkeit des Handelns erst festgestellt werden muss und sich nicht per se durch die Drohung ergibt.
Kann ich Schmerzensgeld wegen Nötigung verlangen?
Kein Schmerzensgeld wegen Nötigung! Ein Schmerzensgeld wegen Nötigung kann das Opfer nicht unbedingt verlangen. Dies ist nur möglich, wenn es in Folge der Nötigung zu einem Unfall mit Personenschaden gekommen ist.
Was ist ein besonders schwerer Fall der Nötigung?
Nötigungshandlungen werden mit bis zu drei Jahren Freiheitsentzug oder Geldstrafe sanktioniert. In besonders schweren Fällen liegt der Strafrahmen höher: Bis zu fünf Jahre, mindestens aber sechs Monate Freiheitsstrafe beträgt hier die Strafe.
Wie kann ich eine Nötigung beweisen?
Bei Nötigung im Straßenverkehr können Beweise zum Beispiel das Kennzeichen sowie Modell und Marke des Autos sein, mit dem der Fahrer Sie genötigt hat, das Aussehen des Fahrers sowie Zeugenaussagen etwa von Beifahrern und natürlich Ihre Aussage. Details können bei der Beschreibung entscheidend sein.
Wer gewinnt bei Aussage gegen Aussage?
Wonach richtet sich die Entscheidung des Gerichts bei einer „Aussage gegen Aussage“ Situation? Gem. § 261 StPO hat der Richter im Rahmen der Hauptverhandlung seine Überzeugung zu gewinnen und entscheidet frei über das Ergebnis der Beweisaufnahme.
Ist ein Strafantrag bei Nötigung erforderlich?
Keine Antragsdelikte sind dagegen z.B. Bedrohung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung oder Volksverhetzung. Bei solchen Straftaten ist kein Strafantrag erforderlich. Es ist aber auch nicht nachteilig, wenn ein solcher gestellt worden ist.
Wie hoch ist die Geldstrafe bei Nötigung?
Ein Tagessatz entspricht in der Regel rund einem Dreissigstel des Nettomonatseinkommens. Das bedeutet, ein Angeklagter, der netto rund € 2.400,00 monatlich verdient und zu einer Geldstrafe von 100 Tagessätzen verurteilt wird, muss insgesamt eine Geldstrafe in Höhe von € 8.000,00 (€ 2.400 / 30 x 100) bezahlen.
Wie lange kann ich jemanden wegen Nötigung anzeigen?
Die Verjährungsfrist für eine Nötigung beträgt gemäß § 78 des Strafgesetzbuches (StGB) fünf Jahre. Dies ergibt sich daraus, dass das Höchstmaß einer Nötigung eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren ist.
Ist Nötigung ein Verbrechen?
Die Nötigung ist ein Vergehen gegen Personen, das als Freiheitsdelikt im deutschen Strafrecht in § 240 des Strafgesetzbuches (StGB) geregelt ist. Durch die Regelung als Straftat soll die Freiheit des Willens von Personen vor Beeinträchtigungen durch Gewalt und Drohung geschützt werden.
Was passiert bei Anzeige wegen Nötigung?
Was für eine Strafe bekommt man wegen Nötigung? Für Nötigung droht als Strafe eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. In besonders schweren Fällen liegt der Strafrahmen bei sechs Monaten bis zu Fünf Jahren Freiheitsstrafe. Im Übrigen ist auch eine versuchte Nötigung strafbar.
Wann lohnt sich eine Anzeige wegen Beleidigung?
Eine Anzeige wegen Beleidigung kann sich besonders dann lohnen, wenn die Beleidigung öffentlich und schwerwiegend ist, die Beweislage klar und überzeugend ist und das Persönlichkeitsrecht des Opfers erheblich verletzt wurde.
Wie reagiert man auf Einschüchterung?
Nicht drohen oder beleidigen! Machen Sie keine geringschätzigen Äußerungen über den Angreifer/die Angreiferin. Versuche Sie nicht, ihn/sie einzuschüchtern, ihm/ihr zu drohen oder Angst zu machen. Kritisieren Sie sein/ihr Verhalten, aber werten Sie ihn/sie nicht ab.
Was ist der Unterschied zwischen Nötigung und Bedrohung?
Im Fall der Nötigung nach § 240 StGB folgt aus der Handlung des Täters eine kausale Handlung des Opfers, um den Tatbestand zu erfüllen. Bei der Bedrohung nach § 241 StGB ist die weitere Handlung des Opfers nicht von Nöten. Hier ist es ausreichend, dass der Täter dem Opfer mit einer rechtswidrigen Tat droht.
Wie hoch ist das Strafmaß für schwere Nötigung?
§ 106. (2) Hat die Tat den Selbstmord oder einen Selbstmordversuch der genötigten oder einer anderen Person, gegen die sich die Gewalt oder gefährliche Drohung richtet, zur Folge, so ist der Täter mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren zu bestrafen.
Was bedeutet es, jemanden zu nötigen?
auffordern, dringend bitten, etw. zu tun', in der Rechtssprache 'jmdn. mit Gewalt oder Drohung dazu bringen, etw. zu tun, zu dulden oder zu unterlassen', ahd.
Ist es strafbar, mit einer Anzeige zu drohen?
Die Androhung einer Strafanzeige ist im Grundsatz geeignet, den Bedrohten zur Begleichung geltend gemachter Geldforderungen zu motivieren. Rechtswidrig im Sinne von § 240 Abs. 2 StGB ist die Androhung eines Übels, wenn sie im Verhältnis zum jeweilig angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist.
Wann wird ein Verfahren wegen Nötigung eingestellt?
Eine Einstellung des Strafverfahrens kommt zunächst einmal dann in Betracht, wenn sich während des laufenden Ermittlungsverfahrens herausstellt, dass gegenüber dem Beschuldigten kein hinreichender Tatverdacht besteht. Dann stellt die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren auf Grundlage von § 170 Abs. 2 StPO ein.