Was Zählt Alles Zur Kindeswohlgefährdung?
sternezahl: 4.4/5 (47 sternebewertungen)
Körperliche und seelische Kindeswohlgefährdung kann schwerwiegende Folgen für die Entwicklung von Kindern haben. Als Kindeswohlgefährdung ist grundsätzlich alles zu verstehen, was der seelischen und körperlichen Gesundheit eines Kinder oder eines Jugendlichen schadet oder diese bedroht.
Was fällt unter Kindeswohlgefährdung?
Kommen die Eltern ihrer Verantwortung nicht nach und gefährden dadurch das körperliche, seelische oder geistige Wohl ihrer Kinder, spricht man von Kindeswohlgefährdung. Gefährdungen des Kindeswohls äußern sich in Vernachlässigungen, in sexualisierter Gewalt und körperlichen oder psychischen Misshandlungen.
Welche Beispiele gibt es für Kindeswohlgefährdung?
Klassische Kriterien bei der Bewertung des Kindeswohls sind u. a.: Kontinuität. Förderung. Bindung des Kindes. Erziehungsfähigkeit der Eltern. Kindeswille. .
Was sind gewichtige Anhaltspunkte für Kindeswohlgefährdung?
in Form eines stark verwirrten Erscheinungsbildes; - Drogen-, Alkohol- und Medikamentenmissbrauch bzw. -sucht. - verschmutzte, vermüllte Wohnung mit/ ohne Spuren äußerer Gewaltanwendung; - Nichtbeseitigung von erheblichen Gefahren im Haushalt (z.B. defekte Stromkabel); - fehlender Schlafplatz bzw. Spielzeug für Kinder.
Welche 5 Formen der Kindeswohlgefährdung gibt es?
Formen und Anzeichen der Kindeswohlgefährdung Vernachlässigung. Physische Gewalt/ körperliche Misshandlung. Psychische Gewalt/ seelische Misshandlung. Sexualisierte Gewalt. Körperliche Symptome. Psychosoziale Symptome. Verhalten der Erziehungspersonen im häuslichen Umfeld. Geistige Symptome. .
Landshut Lectures - Marion Fourcade: Rationalized
30 verwandte Fragen gefunden
Ist Überbehütung eine Kindeswohlgefährdung?
Die seelische Kindeswohlgefährdung kann verschiedenste Formen annehmen. Dabei kann es sich zum Beispiel um die Androhung von Gewalt oder auch eine verbale Entwertung handeln. Aber auch eine Überbehütung kann als Kindeswohlgefährdung gewertet werden.
Welche Beweise gibt es für Kindeswohlgefährdung?
Am auffälligsten sind dabei körperliche Merkmale: Spuren von Gewalt, etwa: immer wieder blaue Flecke, Narben oder sogar Knochenbrüche. Mangelnde Hygiene, verschmutzte oder nicht witterungsgemäße Kleidung. Häufige Müdigkeit, Schlaf- oder Essstörungen, Stottern, Konzentrationsschwäche, Entwicklungsverzögerungen. .
Was ist psychische Kindeswohlgefährdung?
Von seelischer oder psychischer Gewalt spricht man, wenn Eltern oder andere Erziehungsberechtigte dem Kind immer wieder die Botschaft vermitteln, es sei wertlos oder nicht liebenswert. Das sind einige Beispiele psychischer Gewalt: Das Kind wird mit seinen Eigenschaften, Fähigkeiten und Wünschen abgelehnt.
Wann sollte man das Jugendamt einschalten?
Jede Person ist berechtigt, eine Kindeswohlgefährdung der Kinder- und Jugendhilfe zu melden, z. B. Nachbarn, Bekannte, Verwandte der Familie etc. Wenn Sie weder "einfach wegschauen" noch gleich zur Polizei gehen wollen, ist eine Meldung bei der Kinder- und Jugendhilfe eine gute Möglichkeit, eine Abklärung einzuleiten.
Wann ist eine Kindeswohlgefährdung gegeben?
Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn das körperliche, geistige oder seelische Wohl oder das Vermögen des Kindes gefährdet ist und die Eltern die Gefahr nicht abwenden können oder wollen.
Sind Depressionen Kindeswohlgefährdung?
Depressionen sind zwar in der Regel medikamentös und psychotherapeutisch gut behandelbar und bedeuten dann nicht unbedingt eine Kin- deswohlgefährdung.
Welche Symptome deuten auf Vernachlässigung bei Kindern hin?
Auf Vernachlässigung bei Kindern deuten Untergewicht, vermindertes Wachstum, Rückstände in der körperlichen Entwicklung, hohe Infektanfälligkeit, unversorgte Krankheiten und unzureichende Körperhygiene sicherlich am ehesten hin.
Was ist eine Kindeswohlgefährdung im Sinne einer Vernachlässigung?
Eine Kindeswohlgefährdung im Sinne einer Vernachlässigung liegt dann vor, wenn über einen längeren Zeitraum Versorgungsleistungen ausbleiben, die zur physischen und psychischen Versorgung des Kindes notwendig wären.
Wann liegt Kindeswohlgefährdung vor?
Eine Kindeswohlgefährdung ist eine erhebliche Schädigung des kindlichen Wohls durch Vernachlässigung, Misshandlung, Missbrauch, Entwürdigung, Unterlassung, Freiheitsentzug mit der Folge von Gesundheits- und / oder Lebensgefahren.
Welche Beispiele gibt es für emotionale Vernachlässigung?
Die emotionale Vernachlässigung kann in weitere Arten eingeteilt werden: die sozial-emotionale Vernachlässigung: belastende Bindung, Miterleben von häuslicher Gewalt, Instrumentalisierung im Elternkonflikt, Parentifizierung, die kognitive Vernachlässigung und. die mangelnde Aufsicht und Steuerung. .
Welche Anzeichen von Kindeswohlgefährdung gibt es?
Körperliche Vernachlässigung: unzureichende Versorgung mit Nahrung, Flüssigkeit, witterungsangemessener Kleidung oder mangelhafte Hygiene, mangelhafte medizinische Versorgung, unzureichende Wohnverhältnisse u. ä. Emotionale Vernachlässigung: Mangel an Wärme, Geborgenheit und Wertschätzung u. ä.
Was sind Delfin-Eltern?
Delfin-Eltern – tierische wie menschliche – behandeln ihre Jungen liebevoll und fürsorglich. Sie zwingen ihren Nachwuchs zu nichts, sondern bieten Schutz und Freiraum. Dabei gelten sie zwar als Autoritätspersonen und legen Regeln fest, sie diskutieren sie aber mit ihren Kindern und gehen auf deren Bedürfnisse ein.
Was ist eine überfürsorgliche Mutter?
Helikopter-Eltern sind überfürsorgliche Eltern, die ihre Kinder ständig übermäßig bewachen und kontrollieren. Überbehütung und Überfürsorgliche Verhaltensweisen resultieren z. B. aus dem Eingrenzen von Freiheit, Überversorgung von Wünschen (Verwöhnung) oder Einmischung ins Privatleben.
Was ist eine latente Kindeswohlgefährdung?
Von latenter Kindeswohlgefährdung wird gesprochen, wenn die Frage nach der gegenwärtig tatsächlich bestehenden Gefahr nicht eindeutig beantwortet werden kann, aber der Verdacht auf eine Kindeswohlge- fährdung besteht bzw. eine Kindeswohlgefährdung nicht ausgeschlossen werden kann.
Ist Rauchen im Beisein von Kindern eine Kindeswohlgefährdung?
Zwar sei bekannt, dass Passivrauchen schädlich ist, allerdings fehle es an einer konkreten Kindeswohlgefährdung, wie z. B. bei Asthma oder ähnlichen Erkrankungen. Auch könne es zwar ausreichen, wenn sich die Kinder über den Geruch beschwerten.
Was ist das Vier-Augen-Prinzip im Kinderschutz?
Seit 16. November gilt vor dem Hintergrund des Attendorner Falls die Anordnung, dass jeder Hinweis auf eine Kindeswohlgefährdung dem Vier-Augen-Prinzip unterliegt. Das bedeutet, dass die für einen Fall zuständige Fachkraft die Gefährdungseinschätzung und Inaugenscheinnahme mit einer zweiten Fachkraft durchführen muss.
Ist Kinder anschreien strafbar?
Doch hast Du gleich eine Straftat begangen, Dein Kind anzuschreien? Die klare Antwort: Nein, das hast Du nicht. Schließlich bist auch Du nur ein Mensch, dessen Gefühle sich manchmal nicht im Zaun halten lassen. Nichtsdestotrotz gilt, dass Kinder ein Recht auf Schutz vor Gewalt haben.
Wann ist das seelische Wohl des Kindes gefährdet?
Das Kindeswohl ist also als gefährdet anzusehen, wenn Straftaten an einem Kind begangen werden. Zu nennen sind hier Tötungsversuche, erhebliche körperliche Misshandlungen, seelische Misshandlungen sowie massive körperliche Auseinandersetzungen zwischen den Eltern.
Wann ist ein Kind verhaltensgestört?
Man spricht in der Regel von einer Verhaltensstörung, wenn Kinder wiederholt und kontinuierlich die Rechte anderer sowie altersentsprechende Regeln und Normen übertreten. Die Verhaltensstörung setzt meist im späten Kindes- oder frühen Jugendalter ein und kommt bei Jungen sehr viel häufiger vor als bei Mädchen.
Was ist passive Vernachlässigung?
Passive Vernachlässigung: Passive Vernachlässigung ist oft das Resultat von Überforderung und Unkenntnis. Sie entsteht aus mangelnder Einsicht, Nichterkennen von Bedarfssituationen oder unzureichenden Handlungsmöglichkeiten der sorgeberechtigten Personen.
Was passiert bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung?
Bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung wenden Sie sich am besten an Kinderschutzzentren oder Familienberatungsstellen. Lehrer*innen, Erzieher*innen, Hebammen, Ärzte und Ärztinnen, sowie Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe sind dazu verpflichtet, einen Verdacht auf Kindeswohlgefährdung umgehend zu melden.
Was tun, wenn man mit seinem Kind nicht mehr klar kommt?
Wenn Eltern an ihre Grenzen kommen Klar ankündigen und entschieden handeln. Drohungen vermeiden. Dinge benennen, die gut verlaufen. Kinder möchten beschäftigt sein. Spielunterbrechungen ankündigen. Gemeinsam schöne Dinge tun. Wenige und klare Regeln setzen. Pausen machen. .
Was passiert nach einer Meldung beim Jugendamt?
Jede Meldung wird im persönlichen Kontakt abgeklärt, Schutzmaßnahmen werden veranlasst. Dabei werden bei Bedarf auch Hausbesuche durchgeführt. Beratung und Unterstützung für Eltern, Kinder und Jugendliche werden angeboten. Je nach Fall können ambulante oder (teil-) stationäre Hilfen eingeleitet werden.
Wann wird einer Mutter das Kind weggenommen?
Das Umgangsrecht kann nur vom Familiengericht entzogen werden, wenn eine mögliche Kindeswohlgefährdung vorliegt. Selbst wenn einem Elternteil das Sorgerecht entzogen wird, behält dieser das Umgangsrecht.
Was ist soziale Vernachlässigung?
Vernachlässigung ist die wiederholte oder andauernde Unterlassung fürsorglichen Handelns durch sorgeverantwortliche Personen (Eltern oder andere autorisierte Betreuungspersonen), das zur Sicherung der seelischen und körperlichen Bedürfnisse des Kindes bzw. Jugendlichen notwendig wäre (siehe auch Ziffer 1.1.).
Was zählt zur Vernachlässigung des Kindes?
Handlungen, die unter Vernachlässigung fallen, sind insbesondere: unzureichende Grundversorgung (mangelnde Ernährung, unzureichende Körperpflege), mangelnde Gesundheitsfürsorge, mangelnde Aufsicht (z.
Welche Kriterien bestimmen das Kindeswohl?
Wie wird das Kindeswohl bestimmt? – Kriterien Kontinuität. Förderung. Bindung des Kindes. Erziehungsfähigkeit der Eltern. Kindeswille. .